Wenn von dem alten Dome / die Geisterglocke schallt, / der Organist im Grabe, / die Faust zusammenballt.
Er reißt den schweren Deckel / von dem bestaubten Sarg, / der viele lange Jahre / den greisen Leichmann barg.
Er eilt im Geisterfluge, / es flattert sein Gewand, / das Tor zur Gotenkirche / sprengt seine Knochenhand.
Er steigt empor zur Orgel, / die er sich eínst gebaut; / der Sturmwind treibt die Bälge / und Donner werden laut.
Von acht gewalt'gen Glocken / er nun die Stränge zieht / und läutet längst Verstorbenen / ein Auferstehungslied.
Aus trübem Schattenreiche / kommt düster angeschwebt / die Schar gefallner Geister, / die einst mit ihm gelebt.
Zur grauenvollen Stunde / wird jeder Geist ein Ton / und klagt mit bangem Zagen / ob seinem Sündenlohn.
Der Orgler in die Tasten / greift nun mit Geisterkraft, / laut tönt der Chor der Seelen / nach langer Grabeshaft.
Und von den fernsten Sternen / hallt wider ihr Gesang. / Wie dünkt den armen Sündern / die Ewigkeit so lang!
Es zieht ein manch Register, / er rast auf dem Pedal, / er braust der Baß der Männer / Verzweiflung, Höllenqual.
Der kleinen Kinder Jammern / tönt wider im Diskant; / der Weiber banges Klagen / erbebt im Tremulant.
So tobt der Sang der Geister / bis Früh zum Hahnenschrei; / die Messe ist vorüber, / der Sturmwind zieht vorbei.
Die Taster werden Bahren, / drin birgt sich jeder Ton; / der bleiche Orgelmeister / schleicht sich zuletzt davon.
Alexander Graf von Württemberg
1801 - 1844
Er reißt den schweren Deckel / von dem bestaubten Sarg, / der viele lange Jahre / den greisen Leichmann barg.
Er eilt im Geisterfluge, / es flattert sein Gewand, / das Tor zur Gotenkirche / sprengt seine Knochenhand.
Er steigt empor zur Orgel, / die er sich eínst gebaut; / der Sturmwind treibt die Bälge / und Donner werden laut.
Von acht gewalt'gen Glocken / er nun die Stränge zieht / und läutet längst Verstorbenen / ein Auferstehungslied.
Aus trübem Schattenreiche / kommt düster angeschwebt / die Schar gefallner Geister, / die einst mit ihm gelebt.
Zur grauenvollen Stunde / wird jeder Geist ein Ton / und klagt mit bangem Zagen / ob seinem Sündenlohn.
Der Orgler in die Tasten / greift nun mit Geisterkraft, / laut tönt der Chor der Seelen / nach langer Grabeshaft.
Und von den fernsten Sternen / hallt wider ihr Gesang. / Wie dünkt den armen Sündern / die Ewigkeit so lang!
Es zieht ein manch Register, / er rast auf dem Pedal, / er braust der Baß der Männer / Verzweiflung, Höllenqual.
Der kleinen Kinder Jammern / tönt wider im Diskant; / der Weiber banges Klagen / erbebt im Tremulant.
So tobt der Sang der Geister / bis Früh zum Hahnenschrei; / die Messe ist vorüber, / der Sturmwind zieht vorbei.
Die Taster werden Bahren, / drin birgt sich jeder Ton; / der bleiche Orgelmeister / schleicht sich zuletzt davon.
Alexander Graf von Württemberg
1801 - 1844
Organistisches Beiwerk
Die Nervenfrage
Vom Begriffe der Erhabenheit
Die künstliche Orgel
Die goldene Orgel
Brachvogel
Bracke
Die Elixiere des Teufels
Der Mann im Nebel
Leutnant Gustl
Das Bildnis des Dorian Gray
In Montevideo
Nähere Angaben über Größe und Abhängigkeitsverhältnisse der Schwellenwerte in den verschiedenen Sinnesgebieten
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